Cool bleiben – aber wie? Wenn Hitze zur Gesundheitskrise wird

Beim Deep Dive „Klimawende als Gesundheitsfrage“ ging es um die Frage, was die Klimakrise mit unserem Körper, unserem Alltag und unserem System macht – und wie wir vorausschauend darauf reagieren können?

53 Hitzetote in Österreich im Jahr 2023 laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Das ist eine Zahl, die beim vergangenen Deep Dive des Climate Labs innehalten ließ. Schließlich geht es nicht um ein Land am Äquator, sondern um Österreich. Und um 53 Menschen, die nicht einfach an „Hitze“ gestorben sind, sondern an Strukturen, die nicht vorbereitet waren. Auf Temperaturen, die zur neuen Realität werden.


Von coolen Zonen und stiller Hitze

Karin Schanes von der Gesundheit Österreich GmbH hat das im Rahmen des Deep Dive im Climate Lab ganz klar formuliert: Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsbedrohung dieses Jahrhunderts. Hitze ist nicht nur unangenehm – sie ist tödlich, vor allem für ältere Menschen, chronisch Kranke, Babys oder Menschen, die draußen arbeiten. Was die Stadt jetzt schon tut, zeigte Bianca Rinnerthaler von der Stadt Wien: Sogenannte „coole Zonen“ schaffen – kühle Innenräume, beschattete Aufenthaltsorte, Zugang zu Trinkwasser. Das mag banal klingen, aber wie oft vergisst man im Sommer selbst zu trinken? Franz Tschida vom Future Health Lab erzählte schließlich, wie sie genau dieses Bewusstsein in der Stadt zu stärken versuchen. Denn das Problem ist nicht nur die Hitze selbst, sondern auch der Umgang damit.


Dänemark als Denkanstoß: Mission statt Stückwerk

Wichtig ist, das Thema strategischer anzugehen, weg von Einzelmaßnahmen und hin zu einer echten Mission. Dänemark macht es vor. Dort definiert die Regierung klare gesellschaftliche Herausforderungen, wie z. B. „Hitzeresiliente Städte bis 2030“. Daran arbeiten Forschung, Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam. Nicht jede:r für sich, sondern mit Ziel und Richtung. Diese „mission-oriented“ Denkweise – davon brauchen wir in Österreich mehr.

Wandel kann manchmal zäh sein und braucht Geld, Zeit sowie Nerven.  Umso mehr braucht Veränderung auch Lust – sprich den Wunsch, etwas zu verbessern, die Neugier, andere Perspektiven zu hören und die Geduld, dran zu bleiben – auch wenn’s langsam geht. Vielleicht liegt genau darin die Antwort: Nicht die eine große Lösung, sondern viele, die gemeinsam in dieselbe Richtung schauen.


Autorin: Stephanie Bergwinkl und Impact Redaktion
Bilder: Markus Palzer-Khomenko, Climate Lab