Die Menschen hinter der Mission: Luca Frantzmann & Iris Schönherr

Wenn es um Innovation im Gesundheitssystem geht, sind es oft die Programme, Methoden und Meilensteine, die im Fokus stehen.
Aber wer gestaltet diese Arbeit konkret?
Wer bringt Stakeholder zusammen – und sorgt dafür, dass neue Lösungen nicht nur entwickelt, sondern auch umgesetzt werden?
👉 In unserer neuen Serie stellen wir das Team hinter dem Future Health Lab vor. Den Anfang machen Luca Frantzmann und Iris Schönherr, Innovationsmanagerinnen mit viel Leidenschaft für Gesundheitskompetenz, Prävention und Co-Kreation.
🧠 Luca Frantzmann – Gesundheitsförderung kreativ und kooperativ gestalten
Woran arbeitest du gerade?
Ich arbeite derzeit an ganz vielen verschiedenen Projekten und übernehme dabei auch ganz unterschiedliche Aufgaben. Diese Vielfalt ist ganz wunderbar – vor allem, weil bei näherem Hinschauen klar wird, dass das Ziel der meisten Projekte dasselbe ist: gesundes Leben länger möglich machen.
Zum Beispiel arbeite ich gerade am FFG-geförderten Projekt PräNUDGE, das darauf abzielt, Gesundheitsdaten der Bevölkerung strukturiert zu erfassen, um sie gezielt für Gesundheitsförderung und Stärkung der Gesundheitskompetenz zu nutzen. Gemeinsam mit Christine Spernbauer plane und starte ich die Kommunikation mit relevanten Stakeholdern, um eine nachhaltige Verankerung des Projekts sicherzustellen.
Ich arbeite aber auch an Projekten im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Hier unterstütze ich zum Beispiel Iris Schönherr bei der Planung unseres Learning Circles und recherchiere spannende, leicht umsetzbare Best-Practice-Beispiele, die unsere Teilnehmer:innen inspirieren sollen.
In einem weiteren Projekt zum Thema Nierengesundheit war ich maßgeblich an der Durchführung und Analyse qualitativer Interviews mit Ärzt:innen beteiligt – um herauszufinden, wo Schwierigkeiten, aber auch Potenziale für eine frühzeitige Diagnose von Nierenerkrankungen liegen.
Besonders stolz bin ich auf ein bereits abgeschlossenes Projekt: die Organisation eines HPV-Awareness-Events. Dabei ist es uns gelungen, gemeinsam mit vielen Kooperationspartner:innen eine niedrigschwellige Impfaktion während eines Pflanzenmarkts umzusetzen – mitten im öffentlichen Raum.
All diese Projekte zeigen mir immer wieder: Gesundheitsförderung braucht Kreativität, Kooperation – und den Mut, neue Wege zu gehen.
Was wünschst du dir vom Gesundheitssystem der Zukunft?
Ich wünsche mir ein inklusives Gesundheitssystem, das für alle zugänglich, verständlich und unterstützend ist. Dafür braucht es unter anderem eine höhere Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung – und ein System, das die Orientierung leicht macht. Wenn Menschen wissen, wohin sie sich mit ihrem Anliegen wenden können, bleibt mehr Zeit für das, worauf es wirklich ankommt: gute Versorgung.
Digitale Technologien können dabei eine wichtige Rolle spielen – vorausgesetzt, sie werden gemeinsam mit Nutzer:innen entwickelt und mit Bedacht eingesetzt.
Generell glaube ich, dass es vor allem eines braucht, wenn es darum geht, Lösungen zu schaffen, die dauerhaft wirken und von den Bürger:innen angenommen werden: eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Stakeholder.

🤝 Iris Schönherr – Gesundheit als gesellschaftliche Aufgabe denken
Woran arbeitest du gerade?
Seit Oktober 2024 bin ich Teil des Innovationsteams im Future Health Lab und bin verantwortlich für unsere zweite Health Mission: „Gesundheit aktiv gestalten“. In diesem Rahmen arbeite ich an Themen wie Gesundheitskompetenz, Prävention, Gesundheit am Arbeitsplatz sowie Klima & Gesundheit.
Ich entwickle innovative Formate, begleite organisationale Veränderungsprozesse und vernetze Akteur:innen, die Gesundheitsförderung neu denken. Zu den Projekten zählen unter anderem der Learning Circle zur betrieblichen Gesundheitsförderung, Projekte, um schwer erreichbare Zielgruppen einzubinden sowie das Projekt „Gesundheitsbotschafter:innen“, das Menschen aus migrantischen Communities zu Multiplikator:innen im Bereich Frauengesundheit und Krebsvorsorge ausbildet.
Auch unter der ersten Health Mission – „Optimierte Patientenpfade“ – leite ich Projekte, insbesondere zur Verbesserung der Versorgung chronisch kranker Menschen. Dazu gehören die partizipative Entwicklung neuer Schulungsformate für bzw. mit Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 sowie ein neues, kollaboratives Projekt zur frühzeitigen Erkennung von chronischer Niereninsuffizienz in der Primärversorgung.
Ergänzend dazu bin ich Mitautorin des Whitepapers „Kollaborative Innovation und Partizipation im Gesundheitswesen“, das Grundlagen für ko-kreatives Arbeiten im Gesundheitswesen legt, begleitet von einer Webinarreihe, um in die Methoden einzutauchen.
Was sollte man über deinen Job wissen, das auf der Website nicht steht?
Nach zehn Jahren beruflicher Tätigkeit in London, wo ich mich intensiv mit Partizipation und kollaborativen Innovationsprogrammen beschäftigt habe, arbeite ich nun erstmals in Wien – mit dem Ziel, genau dieses Wissen im Future Health Lab und dem Gesundheitswesen einzubringen.
Innovation bedeutet hier nicht beliebige Neuerung, sondern den gezielten Einsatz von Methoden, um kollaborative Innovationskraft strukturiert und wirksam ins Gesundheitssystem zu bringen. Es geht darum, die richtigen Fragen zu stellen, denn Systeme entwickeln sich in die Richtung der Fragen, die man ihnen stellt – und es geht darum, alle relevanten Menschen einzubinden.
Besonders wichtig ist mir die Frage, wie Gesundheit in der Zivilgesellschaft ankommt, nicht nur im Krankheitsfall. Partizipation kann dabei ein Weg sein, Gesundheit sichtbar und erfahrbar zu machen. Denn während wir alle Einfluss auf unsere eigene Gesundheit nehmen können, erscheint es oft schwer greifbar, wie man das Gesundheitssystem mitgestalten kann. Genau hier setzen wir an: ein System so zu gestalten, dass jede:r darin eine Rolle spielen kann.

👋 Lust auf Austausch?
Luca und Iris freuen sich, ihre Arbeit sichtbar zu machen – und mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die sich ebenfalls für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem engagieren.
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